An Körper und Geist gut betreut

Ehrenamtliche Helfer gesucht für
ältere Menschen in unserer Gemeinde

Evangelische Einrichtungen starten neues Projekt
„Diakonisches Übergangsmanagement“

Auch in unserer Gemeinde leben immer mehr ältere Menschen alleine und ohne familiäres soziales Umfeld. Zusammen mit anderen kirchlich-diakonischen Trägern will die Friedensgemeinde den Menschen vor Ort mehr als professionelle Hilfe und Pfliege bieten. Deshalb suchen wir Menschen, die ältere und hilfsbedürftige Menschen begleiten wenn der Alltag mühsamer und die Kontaktmöglichkeiten weniger werden.

Diplom-Sozialarbeiterin Esther Süs betreut das neue Projekt „Diakonisches Übergangsmanagement“. Darüber haben wir mit ihr gesprochen:

 

Frau Süs, das Projekt „Diakonisches Übergangsmanagement“ ist neu in Handschuhsheim. Es wird getragen von der Evangelischen Stadtmission, dem Diakonischen Werk, der Evangelischen Kirche in Heidelberg und der Friedensgemeinde in Handschuhsheim. Worum geht es bei diesem Projekt?

Esther Süs betreut das Projekt „Diakonisches Übergangsmanagement“ – Foto: Süs

Ein erklärtes Ziel der genannten Einrichtungen ist es, ihre Zusammenarbeit weiter zu vernetzen und diakonische Aufgaben gemeinsam wahrzunehmen. Für die Friedensgemeinde bietet sich die Chance, ihre kirchliche Begleitung von älteren Menschen zu stärken.
Gerade im Bereich der Alten- und Krankenhilfe engagieren sich bereits alle genannten Träger hier in Handschuhsheim und bieten professionelle Hilfe durch die Nachbarschaftshilfe der Friedensgemeinde, durch die Diakoniestation mit den Alltagshilfen, durch das Altenpflegeheim Haus Philippus und durch das Krankenhaus Salem an. Durch die stärkere Vernetzung der Dienste kann für ältere und kranke Menschen so eine Versorgungskette aus „einer Hand“ angeboten werden. Im Blickpunkt dabei sind vor allem die Situationen, in denen eine besondere Begleitung notwendig ist – an den Übergängen ins Krankenhaus und nach Hause, in die Kurzzeitpflege und zurück nach Hause oder auch der Umzug ins Pflegeheim. Das Angebot der professionellen Dienste soll dabei durch ehrenamtliche Begleiter unterstützt werden, die auch den Bezug zur Friedensgemeinde aufrechterhalten können.

Menschen sollen an „Körper und Geist gut betreut“ sein, so heißt es im Projekt-Flyer. Wie genau läuft diese Betreuung ab? Wer kann dieses Hilfsangebot nutzen?

Wie schon beschrieben stehen professionelle Dienste für die Übernahme von Hilfe und Pflege bereit. Aber ältere Menschen brauchen in diesen Übergangssituationen auch Begleiter, die ihren Bedürfnissen nach Gesprächen, persönlicher Zuwendung und Zuspruch gerecht werden. Genau diese Begleitung wollen wir durch den Einsatz von Ehrenamtlichen anbieten. Die Ehrenamtlichen werden die Menschen im Krankenhaus, in der Kurzzeitpflege, zu Hause oder im Pflegeheim besuchen und ihre Begleitung und Unterstützung anbieten. Nutzen können dieses kostenlose Angebot alle älteren Menschen, die hier in Handschuhsheim wohnen, unabhängig davon, ob sie der Friedensgemeinde angehören oder nicht.

Sie suchen ehrenamtliche Begleiter. Welche Menschen wollen Sie ansprechen?

Wir suchen Menschen, die sich vorstellen können, ältere Menschen in diesen Übergangssituationen über einen kürzeren oder auch längeren Zeitraum zu begleiten. Dies können vielleicht Menschen sein, die gerade in den Ruhestand gegangen sind und nun neue Aufgaben suchen oder Menschen, deren familiäre Situation sich geändert hat und die nun wieder mehr Zeit haben. Wichtig ist, dass die Bereitschaft da ist, sich auf ältere Menschen einzulassen, sich mit den nachlassenden Fähigkeiten von älteren Menschen auseinander zu setzen und ihnen vor allem Verständnis und Wertschätzung entgegenbringen.

Und was ist die Aufgabe dieser Begleiter?

Die Aufgaben der ehrenamtlichen Begleiter ist vor allem, den Menschen zu vermitteln, dass sie als verlässliche und verständnisvolle Ansprechpersonen zur Verfügung stehen, dass sie zuhören und Mut zusprechen können und bei Bedarf auch den Kontakt zu professionellen Diensten und Beratungsstellen herstellen können sowie auch den Kontakt zu den Pfarrern und Seelsorgern. Die ehrenamtlichen Begleiter werden selbst keine Dienstleistungen erbringen, dafür gibt es die entsprechenden Dienste und Einrichtungen.
Wir werden die ehrenamtlichen Begleiter aber nicht alleine mit diesen Aufgaben lassen, sondern als Projektleitung werde ich für die ehrenamtlichen Begleiter jederzeit für Fragen und Gespräche zur Verfügung stehen. Auch werden wir uns regelmäßig treffen, um unsere Erfahrungen auszutauschen und unsere Aufgaben zu reflektieren.

Sie bieten auch Beratung und Schulungen an. Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden dabei vermittelt?

Wir werden uns bei den Schulungen mit Fragen zum Alter(n) auseinander setzen, wie z.B. „Älterwerden in Deutschland, Heidelberg, Handschuhsheim….- was hat sich verändert“ oder „Einschränkungen durch gesundheitliche und altersbedingte Ursachen“. Weitere Themen werden auch die Beschäftigung mit dem Thema Diakonisches Handeln und der eigenen Motivation zum ehrenamtlichen Engagement sein. Dann kommen auch ganz praktische Dinge dazu, wie z.B. „Wer bietet welche Hilfen für ältere Menschen an“ und natürlich auch die Finanzierungsmöglichkeiten solcher Hilfen.
Und einer Schulungseinheit wird es auch um das wichtige Thema Kommunikation gehen, sowie um das Thema „Nähe und Distanz“, um den Ehrenamtlichen auch Hilfestellung für schwierigere Situationen anzubieten.

Frau Süs, was denken Sie: Warum lohnt es sich, sich bei dem Projekt als Ehrenamtlicher zu engagieren?

Ich denke, dass dieses Projekt für Ehrenamtliche eine sinnvolle und abwechslungsreiche Aufgabe darstellt. Gerade der Umgang mit älteren Menschen, ist sehr bereichernd und kann auch für das eigene Leben und das eigene Älterwerden hilfreich sein.
Im Umgang mit den älteren Menschen selbst, kann der Ehrenamtliche im Einzelfall einen großen Beitrag dazu leisten kann, dass eine Rückkehr aus dem Krankenhaus oder Kurzzeitpflege in das gewohnte Umfeld gelingt, dass die Selbstständigkeit erhalten oder wieder erlangt wird, dass der Verbleib in der eigenen Wohnung möglich ist oder das Einleben im Pflegeheim positiv erlebt wird.

Wenn jemand sagt: Da möchte ich gerne mithelfen – an wen kann er oder sie sich wenden?

Interessierte Personen können sich gerne direkt an mich wenden – per Telefon (06221-417-663) oder Email (esther.sues[at]stadtmission-hd.de). In einem persönlichen Gespräch können wir uns dann näher kennenlernen und ich kann weiterführende Informationen zum Projekt geben und Fragen beantworten.
Man kann sich auch an das Pfarramt der Friedensgemeinde wenden, die Anfragen werden an mich weitergeleitet und ich nehme dann Kontakt mit den Interessenten auf.

Vielen Dank für das Gespräch, Frau Süs.

Für alle, die sich für dieses Projekt interessieren und mehr darüber erfahren wollen, laden wir zu den beiden Informationsveranstaltungen im Gemeindehaus an der Friedenskirche ein:
am Montag, 21.9.2015 um 15.00 Uhr und am Mittwoch, 23.9.2015 um 19.00 Uhr.

Weitere Informationen zum Projekt „Diakonisches Übergangsmanagement“ finden Sie auf unserer Website sowie in den Projekt-Flyern, die in der Friedenskirche und im Gemeindehaus ausliegen.

Veröffentlicht von Lothar Bauerochse

Mitglied im Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit der Friedensgemeinde.

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