Luther und seine Mitstreiter

Reformationsgeschichte
in den Fenstern der Friedenskirche

Reformationsgeschichte ist in der Friedenskirche durch ihre Glasmalerei besonders präsent. Im Rahmen einer Veranstaltung des Evangelischen Männervereins am Sonntag, 5. März, wird die ehemalige Kirchenälteste Fr. Dr. Meyer darüber spannende Dinge erläutern.

Das Fenster unter der Südempore zum Beispiel zeigt in der Mitte Martin Luther, links Philipp Melanchthon, rechts Johannes Calvin.

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Das Reformatorenfenster in der Friedenskirche

1518 kam Martin Luther nach Heidelberg zum Generalkonvent seines Ordens. Seine ein Jahr zuvor in Wittenberg veröffentlichten 95 Thesen gegen den Ablass hatten ihn bereits so bekannt gemacht, dass er wegen des großen Zulaufs in einem Raum der Universität öffentlich auftrat: Die so genannte Heidelberger Disputation. Unter den Zuhörern waren mehrere, die später ihrerseits im Sinne Luthers wirkten, so Martin Bucer, Johannes Brenz, Erhard Schnepf und andere.

Philipp Melachthon, geboren in Bretten, studierte schon 13-jährig in Heidelberg und wurde 1518 mit 21 Jahren auf den Lehrstuhl für Griechisch nach Wittenberg berufen. Dort freundete er sich mit Luther an und wurde dessen engster Mitarbeiter, besonders bei der Bibelübersetzung – beherrschte er doch Hebräisch –, aber auch in diplomatischen Angelegenheiten. Luther konnte sich ja – in Bann und Acht seit dem Reichstag zu Worms 1521 – nicht überall außerhalb von Kursachsen bewegen.

Johannes Calvin, 26 Jahre jünger als Luther, dessen Theologie er verarbeitete, in Genf als Reformator wirkend, beeinflusste erst später die kirchlichen Verhältnisse in Deutschland, besonders im Südwesten.

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Das Landgrafenfenster in der Friedenskirche

Weniger Beachtung findet gewöhnlich das Fenster unter der Nordempore der Friedenskirche. Rechts ist Karl Friedrich, erster Großherzog von Baden, zu sehen. Dieser herrschte ab 1803 über ein konfessionell gespaltenes Territorium: Das Gebiet um Freiburg – ehemals „Vorderösterreich“ – war katholisch, die ehemalige Kurpfalz im Norden vorwiegend reformiert, seit sich Kurfürst Friedrich III. (in der Mitte des Fensters) 1563 dem Calvinismus zugewandt hatte. Links ist Markgraf Karl II. von Baden zu sehen, der 1556 in seinem Herrschaftsgebiet eine lutherische Kirchenordnung einführte.

Weite Teile der evangelischen Bevölkerung im Großherzogtum Baden empfanden die konfessionellen Unterschiede zunehmend als nicht mehr relevant. Das kam beim Reformationsjubiläum 1817 zum Ausdruck und führte schließlich 1821 zur Union von Reformierten und Lutheranern in Baden.

Heute, 200 Jahr später, feiern wir das Reformationsjubiläum ökumenisch mit Blick auf das, was Evangelische und Katholiken als Christen verbindet.

Almut Meyer

(Dieser Beitrag erscheint in Kürze auch im Gemeindebrief der Friedensgemeinde. „Reformation heute“ ist dort das Schwerpunktthema. Dann zeigen wir hier auch noch weitere Bilder. Sie bekommen – noch – keinen Gemeindebrief? Wenden Sie sich bitte an das Pfarramt.)

Veröffentlicht von Lothar Bauerochse

Mitglied im Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit der Friedensgemeinde.

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