„Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen…“
… so heißt es im Matthäusevangelium. Flucht und Asyl, das Thema dieser Tage, steht im Mittelpunkt des Männersonntags am 18. Oktober. Zu Gast im Gottesdienst um 10 Uhr ist ein besonderer Prediger, der Jesuitenpater Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach.

Friedhelm Hengsbach ist einer der bedeutendsten Sozialethiker und gehört zu den kritischsten Köpfen der katholischen Kirche in Deutschland. Von 1992 bis 2006 leitete er das Oswald-von-Nell-Breuning-Institut für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main. Seit einigen Jahren lebt er in Ludwigshafen und kommt auch deshalb gern zu uns, weil er persönliche Verbindungen nach Handschuhsheim hat.
Im Gottesdienst wird zugleich Pfarrer i.R. Karl Wolff verabschiedet. Fast 15 Jahre war er Vorsitzender des Evangelischen Männervereins, nachdem er 2001 nach Handschuhsheim gezogen war. Zum Dank an ihn und zur Begegnung mit ihm sind Sie nach dem Gottesdienst herzlich zum Beisammen-sein bei Brezeln, Quiche und neuem Wein im Gemeindesaal eingeladen.
Darüber hinaus weisen wir schon jetzt auf eine besondere ökumenische Veranstaltung hin:
Aufarbeiten oder schweigen?
Wie sind die Kirchengemeinden in Handschuhsheim seit 1945 und bis heute mit der Vergangenheit in der Zeit des Nationalsozialismus umgegangen?
70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und im Jahr, in dem der Stadtteil sein 1250-jähriges Bestehen feiert, gibt es am 28. Oktober um 19.30 Uhr im Gemeindehaus an der Friedenskirche einen zweiten Ökumenischen Abend zum Thema in diesem Jahr.
Die Rolle der Pfarrer in Handschuhsheim im Dritten Reich haben der Evangelische Männerverein in der Friedensgemeinde und der Katholische Männerkreis an St. Vitus bereits in einer stark beachteten Veranstaltung am 22. April beleuchtet. Gerhard Liedke, Pfarrer der Südpfarrei von 1989 bis 1995 und Moderator des Abends im April, hatte angeregt, an einem weiteren Abend auch die Zeit danach zu betrachten.
Ende Oktober ist es soweit: mit ihm, mit dem Historiker Alexander Heinzmann aus der Gemeinde St. Vitus, mit Eckhart Marggraf, dem im Atzelhof geborenen und aufgewachsenen ehemaligen Leiter des Religionspädagogischen Instituts der badischen Landeskirche, und mit Prof. Dr. Hans Jörg Staehle, dem Ärztlichen Direktor der Uni-Klinik für Zahnerhaltung und Stadtteilshistoriker, der Archive durchforscht und mit Zeitzeugen gesprochen hat.
Es dürfte erneut ein spannender Abend werden!