In loser Folge stellen wir hier in der nächsten Zeit vor, wie die neue Friedenskirche in Zukunft die Vielfalt unserer Gottesdienste stärken und unterstützen wird.
Warum wird die Friedenskirche im Zuge der Renovierung innen neu gestaltet? Warum reicht nicht einfach eine technische Sanierung und ein neuer Anstrich?
So wird oft gefragt.
Mit der Neugestaltung der Friedenskirche reagieren wir auf die Veränderungen im Gottesdienstleben unserer Gemeinde. Wir feiern viele lebendige und gleichzeitig auch sehr unterschiedliche Gottesdienste in der Friedensgemeinde: Große Gottesdienste in einer voll besetzten Kirche – nicht nur zu Weihnachten. Aber ebenso auch kleine Andachten. Wir nutzen unterschiedliche Formen, wir beschäftigen uns mit Symbolen, wir möchten uns im Gottesdienst vielleicht auch mal als Gemeinde bewegen. Oft wirken neben der Pfarrerin und dem Pfarrern noch andere Menschen der Gemeinde am Gottesdienst mit. Und wir möchten einander gegenseitig stärker als Mitglieder der Friedensgemeinde und Teilnehmer am Gottesdienst wahrnehmen.
Deshalb soll der Altar ins Zentrum des Gottesdienstraums rücken. So können wir uns als Gemeinde um den Altar versammeln, um den Altar die Abendmahlsgemeinschaft feiern. Die Liturgen, die Mitwirkenden und die Gemeinde nehmen sich stärker als bisher als gemeinsam Gottesdienst feiernde wahr.
Die Neugesetaltung der Friedenskirche ist also liturgisch begründet. Der Kirchenraum wird so gestaltet, dass heute und auch in Zukunft die Vielfalt der Gottesdienstformen stärker als bisher vom Raum ermöglicht und getragen wird.
Wie das aussehen kann, dass zeigen wir hier und in den kommenden Wochen anhand verschiedener Raumpläne. Das sind jeweils nur denkbare Möglichkeiten und keine Festlegungen. Aber die Pläne zeigen, wie viel Freiheit wir als Gemeinde in der neuen Friedenskirche gewinnen.
Lebendige Feier für Viele – Sonntagsgottesdienste in der neuen Friedenskirche
Heute zum Start erst mal die „normale“ Gottesdienstsituation (Bild 1). Gleichsam der Standard für die meisten unserer Sonntagsgottesdienste. Genug Platz für alle Gottesdienstbesucher und Raum fürs Kirchencafé, das in Zukunft einen schöneren, würdigen Rahmen findet. Und wenn mal absehbar ein paar weniger Gottesdienstbesucher kommen, dann lässt sich leicht die Zahl der Stühle reduzieren (Bild 2).
In der nächsten Folge: Nähe und Konzentration – Andachten in der neuen Friedenskirche
Ich kann die Antwort von Herrn Horch auf die Bemerkungen von Herrn Schmitt nur untersützen und bestätigen. Immer wieder wurden von Seiten der Umbaugegner einzelne Personen in Briefen persönlich angegriffen und Tatsachen verdreht. Wie kann man bei einer Gemeindezahl von mehr als 5400 davon sprechen, dass die Mehrheit der Gemeinde gegen den Umbau ist, wenn nicht einmal 100 Personen auf der ersten Gemeindeversammlung gegen die Pläne gestimmt haben?
Ich selbst bin auf den ersten beiden Gemeindeversammlungen gewesen. Danach war mir meine Zeit zu kostbar.
Ich freue mich auf eine Kirche, in der ich die Musizierenden sehen kann und nicht nur zwei oder drei Köpfe, in der ich mit der Gemeinde Abendmahl feiern kann, ohne zwischen Wänden und Bänken eingequetscht stehen zu müssen und auf eine Krippe an Weihnachten, die endlich auch einmal zu sehen sein wird.
Wesentlich für die Kirche ist die Gemeinschaft der Gläubigen und der Umgang miteinander. Wie Sie, Herr Bauerochse, Herr Horch, hier mit Frau Schlicksupp und ihrem Diskussionsbeitrag umgehen, halte ich da für alles andere als vorbildlich. Sie bringt einen nachvollziehbaren Wunsch zum Ausdruck, dass auf Anliegen und Stellungnahmen der Gemeindeversammlungen mehr Rücksicht genommen wird, und ein Gefühl der Verletzung. Und Sie – die Sie im Ältestenkreis ohnehin die Macht der Entscheidungszuständigkeit haben – beschimpfen Sie noch als uninformiert, als nicht kompromissbereit und „nicht auf dem Stand der Dinge“.
Dabei lässt Ihre bisherige Internet-Präsenz die Befürchtungen der Frau Schlicksupp nachvollziehbar erscheinen, nämlich dass Sie nicht gewillt sein könnten, etwaigen mehrheitlichen Wünschen der Gemeinde einen hinreichenden Raum zu gewähren, soweit diese Wünsche Ihre Renovierungspläne durchkreuzen könnten:
Wir erfahren auf der Internet-Präsenz beispielsweise bislang viel über die Ideen, die der Gemeindeältestenkreis, und als dessen Vorsitzender wohl vor allem Sie, Herr Bauerochse, mit dem Umbau der Kirche verbindet. Darunter finden sich zum Teil einige Allgemeinplätze (die Kirche schrumpft, wir haben immer weniger Kinder, usw.), teilweise aber auch für mich kaum nachvollziehbare Bilder (die Gemeinde der 60er Jahre sei eine Zwiebel gewesen und im Geist der Zwiebel sei die Friedenskirche erbaut und renoviert worden). Der Bezug dieser Ausführungen zum eigentlichen Anliegen der Internetpräsenz – zur Information über die Renovierung der Kirche beizutragen – ist für mich dabei vielfach nicht mehr erkennbar. Bereits dies erweckt bei mir den Eindruck, dass hier von den eigentlichen Streitthemen abgelenkt und dogmatische Erwägungen an die Stelle einer echten Information und einer offenen Ermittlung der aktuellen Wünsche und Bedürfnisse der Gemeindeglieder treten sollen – wenngleich es auch daran liegen mag, dass allein ich die Relevanz dieser Ausführungen nicht erkennen kann.
Wir erfahren hier im Blog weiter, dass Sie, Herr Bauerochse, es – aus nicht näher dargelegten Gründen – gut finden, dass Entscheidungen vom Ältestenkreis und den Vertretern der Landeskirche und nicht von der Gemeinde getroffen werden. Weiter hören wir, dass sechs Gemeindeversammlungen stattgefunden haben; aber in dem bisherigen Plan der Darstellung zum Kapital „Entscheidungen“ ist zwar ein Unterpunkt „Kritik am Entwurf“ angelegt, eine Darstellung des Inhalts und der Beschlüsse der Gemeindeversammlungen im Einzelnen ist aber bislang nicht vorgesehen. Unter dem Kapitel „Baufortschritt“ heißt es zwar noch, dass die Wirkung des Kirchenraumes nach Begehung der Modelle mit der Gemeinde auf der Versammlung immerhin „diskutiert“ werden soll; unter „Baufortschritt-Der Anfang“ wird dagegen wieder relativiert, die Gemeinde solle auf der Gemeindeversammlung „ausführlich informiert werden“. Dass Sie bereit wären, den in der Gemeindeversammlung geäußerten Stellungnahmen und gefassten Beschlüssen ein Gewicht zukommen zu lassen, lassen Sie (wieder) nicht erkennen.
Ganz ungeheuerlich schließlich wirkt auf mich die Äußerung von Herrn Horch, ein Beschluss der Gemeindeversammlung sei deswegen nicht ernst zu nehmen, weil er ja ganz anders ausgefallen wäre, wenn der Ältestenkreis – der sich enthalten habe – mitgestimmt hätte. Ob diese These historisch überhaupt haltbar ist, kann ich nicht beurteilen; mir ist das Abstimmungsergebnis nicht bekannt und daher weiß ich nicht, ob die wenigen Stimmen des Ältestenkreises hier das Ergebnis gewendet hätten (und wie viele Mitglieder des Ältestenkreises überhaupt für den Entwurf gestimmt hätten). Unabhängig hiervon ist aber bereits der Ansatz verfehlt: Das Argument, „die Abstimmung wäre anders ausgefallen, wenn“ ist mit demokratischen Grundregeln im Allgemeinen nicht zu vereinbaren. Andernfalls könnte man stets mit derartigen Legendenbildungen (z. B. unglückselige Grippeepidemien, Fußballweltmeisterschaftsspiele und Ähnliches hätten viele Anhänger der einen oder anderen Richtung von der Teilnahme abgehalten) die Bedeutung von Abstimmungen beiseite schieben. Keinesfalls berechtigt allein diese These, den Wunsch der Gemeindeversammlung zu ignorieren.
Von Seiten des Gemeindeältestenkreises wünsche ich mir auf diesen Internetseiten eine offenere – auf Fakten gerichtete und neutrale – Darstellung, die der echten Information dient, und weniger quasimissionraische Meinungsäußerungen, die dem Versuch einer Indoktrination zu dienen Gefahr laufen. Denn wir wollen uns selbst eine auf den “Stand der Dinge” gegründete Meinung bilden können; dazu sind wir auf Ihre Hilfe und Ihr sachliche Information angewiesen. Wünschenswert wären doch beispielsweise eine möglichst anschauliche Gegenüberstellung der geplanten Umbauten und sonstigen Veränderungen im Vergleich zum bisherigen Zustand (von dem beispielsweise bislang kein Plan veröffentlicht wurde). So würde ich beispielsweise einmal gerne wissen (und auf Vergleichsplänen nachsehen können), wie viele Bankreihen durch die geplante Treppe und die geplante Kirchenkaffee wegfallen würden, wie hoch Altar, Kanzel und Kreuz werden und ob diese beweglich sein sollen etc. Vor allem benötigen wir – vielleicht auch tatsächlich, um Ängste abzubauen – möglichst viele derartige konkrete Informationen über Planungsdetails und über die noch offenen Fragen; vielleicht könnte deren öffentliche Diskussion ja den Entscheidungsträgern noch Anregungen geben und zugleich uns noch ein wenig das Gefühl, effektiv mitreden zu dürfen.
Und schließlich könnte die Aufarbeitung der Zwistigkeiten in der Gemeinde deutlich gefördert werden durch eine – möglichst unbewertete und unverfälschte – Veröffentlichung der Beschlüsse der verschiedenen Gremien, die jedem den Werdegang der Planung transparent und nachvollziehbar erscheinen ließe.
Lieber Herr Schmitt, Sie haben offensichtlich ausführlich gelesen, das freut mich sehr. Sie machen sich weiterhin Gedanken, die Sie in deutlichem und freundlichem Ton hier niederschreiben, auch dafür danke ich Ihnen herzlich. Leider haben wir alle in den letzten Jahren Briefe erhalten, die ordentlichen Menschen die Schames- und Zornesröte ins Gesicht treiben. Ich bitte daher um Verständnis, wenn meine Äußerungen nicht immer als vorbildlich einzustufen sind.
Mit Frau Schlicksupp gibt es bereits eine längere Historie, insofern sind die Äußerungen in beiden von Ihnen genannten Briefen vielleicht für Aussenstehende nicht nachvollziehbar. Wenn Sie sich selbst ein Bild machen wollen, sprechen Sie doch Frau Schlicksupp und (!) Herrn Bauerochse in einem persönlichen Gespräch einmal an.
Sie sprechen an, dass Sie wissen wollen, wie viele Sitzplätze durch den neuen Entwurf verloren gehen. Dies ist für mich symptomatisch für diese Renovierung. Die Gegner verteilen Flugblätter auf denen Personen angegriffen werden und weigern sich die Information, die ihnen keineswegs vorenthalten wurde zu hören oder weiterzugeben. Die Frage der Sitzplätze ist seit mindestens zwei Jahren ausführlich beantwortet. Ebenso wie die Frage nach den Kosten der Stufenanlage, die Frage ob man das Geld ’nicht besser anlegen könnte‘ und Vieles mehr.
Genau dies ist das Bemühen des Internetauftrittes. Diese Fragen zu beantworten. Aber auch nachvollziehbar machen, was wir in vielen Hundert Stunden Arbeit in den letzten Jahren erarbeitet haben. Natürlich sind nicht alle Fragen beantwortet. Da die meisten von uns ehrenamtlich und neben Beruf und Familie diese Arbeit leisten, geht das nicht schneller. Glauben Sie mir, wir verbringen viele Nächte damit.
Ich freue mich aufrichtig über Ihr Interesse, weil ich ihm Ernsthaftigkeit ablese. Und lade Sie herzlich ein zu den Eigenleistungen und den anschliessenden Kirchenführungen, bei denen wir Ihnen zeigen wollen, was geplant ist und warum. Herzlich Grüße.
Der website entnehme ich, dass die Stufen ca. 6m breit werden sollen. Wie hoch und wie tief sollen sie den werden?
Hallo Kirchenmusiker, die Gestaltung der Stufenanlage hat sich – entgegen vielfältiger Falschbehauptungen – in den letzten zwei Jahren grundlegen verändert. Dazu aber an anderer Stelle. Was Ihre Frage angeht: Die Stufenhöhe ist durch die Zwischen stufen wie eine normale Treppenhöhe, der Absatz zwischen den Hauptstufen also etwa eine doppelte Treppenstufenhöhe. Die Tiefe jeder Stufe ist so, dass bequem z.B. ein Cellist mit Stuhl dort sitzen könnte. Ich glaube es sind 80 cm (müsste dies aber genau nachschlagen).
… dazu ist Einiges zu sagen, dies wird auch noch geschehen.
Ein Aspekt der angesprochenen Gemeindeversammlung ist zum Beispiel, dass sie ganz anders ausgegangen wäre, nämlich für den Entwurf, wenn der Ältestenkreis sich nicht enthalten hätte. Fälschlich wurde nämlich vermutet, er dürfe nicht abstimmen.
Die im obigen Kommentar gar nicht objektiv beschriebene Situation wird auf der Webseite im Detail beschrieben werden. Der Vergleich mit Stuttgart 21 wäre nicht unberechtigt: Es gab vielfache Schlichtungsrunden mit Dekanin und OKR. In der letzten Vermittlungsaktion des OKR wurde jeder Kompromiss von den Initiativen rundheraus abgelehnt.
Ob die Renovierung so hätte geplant werden sollen wie 1960 (von den denselben Leuten im Übrigen, die jetzt Initiativen für Mitbestimmung gründen), nämlich ohne Einbeziehung irgendeines Gemeindeteils überhaupt, sei einmal dahingestellt. Wir haben uns anders entschieden.
Am Anfang war das Wort ….
„es wird nichts gegen den Willen der Gemeinde entschieden“
und doch wurde trotz der Abstimmungen, die mehrheitlichen gegen einen Umbau sprachen, das Ergebnis kompromisslos ignoriert.
Mit Hilfe der Stadtsynode hat der GÄK diese Gemeindemitglieder entmündigt um entgegen der ursprünglichen Renovierung unserer Friedenskirche einen Umbau zur „Konzertkirche“ durchzusetzen.
„Ihre Abstimmung ist nicht von Relevanz.“
Die Zustimmung der Stadtsynode wurde erwartet (RNZ 7.4.09) denn der Stadtkirchenrat unterstützt den Ältestenkreis der Friedenskirche und hat sich an den Grundsatzbeschluss zu halten solange von dort kein Widerruf erfolgt
So konnte man also getrost die Zuständigkeit „abgeben“.
Der Ältestenkreis hat korrekt gehandelt. –
Aber wer glaubt dann noch an die Worte wie :
„ der Friede wird höher bewertet als eine Planung“
oder
„ Menschen sind wichtiger als Gebäude“
L.Schlicksupp
Liebe Frau Schlicksupp,
Ihr Kommentar entspricht leider in keiner Weise den Tatsachen.
Erstens: Es trifft nicht zu, dass das „Ergebniss kompromisslos ignoriert“ wurde. Hätte sonst die Gemeinde die Planungen um gut zwei Jahre(!) verzögert und insgesamt vier(!) Schlichtungsrunden eingelegt? Was allerdings ignoiert wurde, und zwar von den Gegnern der gegenwärtigen Planung, ist, dass auch Schlichtungsrunden ein Ergebnis haben und dass alle Seiten gehalten sind, ein solches Ergebnis zu respektieren und zu akzeptieren. Auf die entsprechende Kompromissfähigkeit und den Respekt für das Ergebnis dieser Schlichtungsrunden wartet die Gemeinde bis heute.
Es trifft nicht zu, dass „Gemeindeglieder entmündigt“ wurden. Es wurden insgesamt sechs Gemeindeversammlungen abgehalten. Hunderte Gemeindeglieder hatten die Möglichkeit, sich mündlich und schriftlich zu Wort zu melden. Allerdings sieht die Ordnung der Kirche mit gutem Grund vor, dass die Entscheidung beim Ältestenkreis bzw. den weiteren Gremien der Landeskirche zu bleiben hat. Die badische Landessynode hat das aufgrund einer entsprechenden Anfrage aus Handschuhsheim noch einmal eindrücklich bestätigt. Die Ältesten sind aufgerufen, vor Gott und ihrem Gewissen verantwortlich zu entscheiden. Das hat mit Entmündigung rein gar nichts zu tun.
Drittens: Es trifft nicht zu, dass die Friedenskirche in eine „Konzertkirche“ umgebaut wird. Wer das heute noch behauptet, zeigt, dass er oder sie seit mindestens zweieinahlb Jahren sich offenkundig weigert, die Pläne und ihre Begründungen zur Kenntnis zu nehmen. Es geht bei der Renovierung darum, einen Raum für die vielfältigen und lebendigen GOTTESDIENSTE in der Friedenskirche zu schaffen. Der Umbau ist in seinem Kern litugisch begründet.
Es wäre schön, wenn nach den vielen Gesprächen auch die Gegner der Planung sich einmal in den Sachfragen auf den Stand der Dinge bringen würden.
Wunderbare Eindrücke zukünftiger Gottesdienste!
Ich freu mich drauf, weil es für die Zukunft eine große Chance gibt, den riesigen Raum den Bedürfnissen und Anforderungen der jetzt gerade stattfinden Gottesdienste anzupassen, Menschen nah ans Geschehen ran zu holen und sie nicht verstreut und einzeln in dem großen Gebäude „abzuholen“.
Zudem sehe ich einen großen wirtschaftlichen Pluspunkt:
die Kirche ist nicht nur zu sonntäglichen Gottesdiensten , sondern auch für andere vielfältige Möglichkeiten unter der Woche nutzbar: Konzerte, Lesungen, Meditationsandachten.
Weiter so!