Christine Kehl-Hauser ist die neue Leiterin der Kita in der Tischbeinstraße. Schon seit Februar ist sie dort tätig. Im Mai hat sie die Leitung übernommen. „Mit großer Freude“, wie sie schreibt:
Schon beim ersten Kennenlernen habe ich gespürt, dass hier ein Ort ist, an dem Kinder mit viel Wärme und Achtsamkeit begleitet werden – das hat mich sehr berührt. Ich bringe mehr als zehn Jahre Leitungserfahrung mit und freue mich, dieses Wissen und meine Begeisterung in die Weiterentwicklung unserer Einrichtung einzubringen.
Besonders wertvoll ist für mich die enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem engagierten Team. Wir lachen viel miteinander, tragen einander durch herausfordernde Tage und teilen die Freude an kleinen und großen Entwicklungsschritten der Kinder. Die Arbeit mit Kindern ist für mich eine Herzensangelegenheit und weit mehr als nur ein Beruf. Jedes Kind bringt eine eigene Welt mit, und ich empfinde es als Geschenk, Teil dieser Entfaltung zu sein.
Ein Zitat von Don Bosco begleitet mich dabei: „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen.“ Es erinnert mich daran, dass pädagogisches Wirken nicht nur durch Regeln, sondern vor allem durch Liebe, Freude und Vertrauen gelingen kann.
Auch die Eltern sind für mich wichtige Partner im Alltag. Nur gemeinsam – mit Offenheit, Austausch und gegenseitiger Wertschätzung – können wir Kindern eine Umgebung bieten, in der sie sich sicher, angenommen und gestärkt fühlen.
Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde. Es ist mir ein großes Anliegen, gemeinsam mit Ihnen einen Ort des Glaubens, der Gemeinschaft und der Geborgenheit mitzugestalten. Ich bin überzeugt: Zusammen können wir viel Gutes für Kinder und Familien erreichen.
Am kommenden Sonntag (27. Juli) verabschieden die Gemeinden im Heidelberger Norden Pfarrerin Therese Wagner. Der festliche Gottesdienst wird von den Ältestenkreisen und der Dienstgruppe gestaltet. Er beginnt um 10:30 Uhr in der Friedenskirche.
Im Anschluss an den Gottesdienst wird es bei einem kleinen Fest Gelegenheit geben, sich auch persönlich von Therese Wagner zu verabschieden.
Pfarrerin Wagner wechselt zum 1. September in die Kirchengemeinde Wolfenweiler im Kooperationsraum Markgräferland 1.
Zu ihrer Entscheidung hatte sie schon vor einigen Wochen an die Gemeinden geschrieben:
Es fällt mir nicht leicht, Ihnen das mitzuteilen: Zum Ende der Sommerferien werde ich die Gemeinden des Heidelberger Nordens verlassen.
Seit 3 Jahren bin ich Teil der Dienstgruppe Nord, des Pfarrteams und der zwei Ältestenkreise der Friedensgemeinde und der Jakobus-Johannesgemeinde. Seit 3 Jahren bin ich ein Teil Ihrer Gemeinden. In dieser Zeit sind Sie mir, sind mir die Menschen ans Herz gewachsen. Ich bin angekommen und fühle mich als Pfarrerin an der richtigen Stelle und in guten Beziehungen, zu meinen KollegInnen und den Menschen.
Die Entscheidung, Heidelberg zu verlassen, habe ich nach einem längeren innerfamiliären Prozess aus familiären Gründen getroffen. ImSommer kehren wir als Familie zurück in die Heimatregion meines Mannes, ins Markgräflerland.
An erster Stelle bin ich selber darüber traurig. In meinem Dienst und als Mensch habe ich mich durch die Dienstgruppe, das Pfarrteam, die Ältestenkreise und Sie als Gemeinden getragen gefühlt. Für mich ist es nicht selbstverständlich, so angenommen zu werden und arbeiten zu dürfen. Die Zeit bei Ihnen war und ist mir kostbar. Deswegen steht neben der Trauer auch eine große Dankbarkeit Ihnen, meinen KollegInnen, meinem Pfarrteam, den Ältestenkreisen, ja, Gott gegenüber.
Zum dritten Mal hat die Friedensgemeinde „Wachet und betet“ gefeiert in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag. An vielen Stationen in der Friedenskirche konnten die Besucher großen Lebensfragen nachgehen.
Der Abend begann mit einem Tischabendmahl. Eine große bunte Mahlgemeinschaft im Kirchenraum.
Weitere Bilder von der langen Nacht „Wachet und betet“ unten.
Nach dem Teilen des Brotes hielt Pfarrer Garleff eine Tischrede: Christsein heißt im Wesentlichen zusammen essen.
„Schon in den Jesusgeschichten der Evangelien geht es erstaunlich oft ums gemeinsame Essen. Und auch Paulus beschäftigt sich gleich in mehreren Briefen mit dem Essen und der Mahlpraxis seiner Gemeinden. Essen verbindet. Essen spaltet aber auch.
Das geht schon immer los bei der Wahl der Essensgaben. Mit Fleisch oder ohne Fleisch. Fleisch nur nach jüdischem Brauch oder auch anderes. Wer heute ein Mahl plant, muss allerhand berücksichtigen, will er nicht ausschließend sein: Vegetarisch oder vegan? Oder doch mit Fleisch? Gibt es Intoleranzen: Laktose, Gluten, Nüsse? Und dann noch die Getränkewahl: Bier oder Wein? Und wenn ja, welche Sorte: Rotwein, Weißwein, Rosé, trocken oder halbtrocken, lieblich oder alkoholfrei? Alles nicht so einfach. Du kannst heute über das Essen debattieren wie früher über das richtige oder falsche, das gute oder schlechte Wetter.
Und dann noch die Tischgenossen und die Tischordnung. Wen willst du dabei haben und wen eher nicht? Sollen manche vielleicht lieber am Kindertisch sitzen? Wen darf man auf keinen Fall nebeneinander setzen?
Christsein heißt im Wesentlichen zusammen essen. Kein Wunder also, dass sich die Spaltung des Christentums stets in der gespalteten Abendmahlspraxis zeigte. Am Abendmahl – oder wie Paulus es nannte – am Herrenmahl schieden sich die Geister. Gründe, Trennendes festzustellen, finden sich immer: Ist Christus real präsent, wenn wir Abendmahl feiern? Oder werden Brot und Wein verwandelt in Leib und Blut Christi? Was muss oder darf getrunken werden: Wein mit Alkohol oder Traubensaft ohne? Müssen es Oblaten/Hostien sein oder kann es auch Brot sein? Und wenn ja, wie muss dieses Brot geschnitten sein? Muss es Weizenbrot sein oder geht auch Kartoffelmehl? Gemeinschaftskelch oder Einzelkelch oder gar nur Priesterkelch?
Das mit dem Essen ist nicht nur im häuslich-familiären Kontext mitunter kompliziert, sondern erst recht im kirchlichen Zusammenhang. Und dann noch den richtige Rhythmus der Mahlzeiten festlegen: täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich, morgens oder abends?
Christsein heißt im Wesentlichen zusammen essen. Aber was ist, wenn jeder macht was er will? Gibt es eine Norm? Nun, die Protestanten unter uns, sind skeptisch, wenn einer einfach eine Ordnung erlässt. Man müsste doch erst einmal einen moderierten Prozess aufsetzen. Aber bis dahin machen dann ja alle weiter wie bisher. Das ist auch nicht gut. Dann nämlich essen die einen schon, wenn die anderen noch nicht da sind. Und für die bleibt nichts übrig. Ordnung muss schon sein. Oder mindestens eine kleine Orientierung.
Unsere Problem heute und die Probleme der ersten Christen liegen scheinbar gar nicht weit auseinander. Damals regelt Paulus einfach per Anordnung, indem er das sakramentale Mahl vom Sättigungsmahl trennte. Einfache Regelung: Esst zuhause, wenn ihr Hunger habt, aber wartet auf einander beim Herrenmahl – da soll jede und jeder teilnehmen können, auch jene, die zu spät von der Arbeit kommen.
Und dann erinnert er an die Einsetzungsworte, die er als Richtschnur empfangen hat: (1Kor 11,23-29)
23 Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich euch weitergegeben habe: Der Herr Jesus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, 24 dankte und brach’s und sprach: Das ist mein Leib für euch; das tut zu meinem Gedächtnis. 25 Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; das tut, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis. 26 Denn sooft ihr von diesem Brot esst und von dem Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. Wer also unwürdig von dem Brot isst oder von dem Kelch des Herrn trinkt, der wird schuldig sein am Leib und Blut des Herrn. Der Mensch prüfe aber sich selbst, und so esse er von diesem Brot und trinke von diesem Kelch. Denn wer isst und trinkt und nicht bedenkt, welcher Leib es ist, der isst und trinkt sich selber zum Gericht.
Das Wesen des Christlichen ist zusammen essen. Das Abendmahl soll Einheit stiften. Gewiss, das ist nie einfach. Aber Einheit muss nicht alle Unterschiede wegwischen. Beim Abendmahl geht es nicht um eine heile Gemeinschaft, sondern um die Erinnerung an eine gefährdete Gemeinschaft, für dich sich Jesus in den Tod gegeben hat. Jesus hat nicht zuerst sein Eigenes gesehen und für sich selbst gehandelt, sondern für andere, für die Gemeinschaft. Das schafft die Möglichkeit, dass man über Trennendes hinwegsehen kann, dass man im Teilen Gemeinschaft stiften kann, dass man im gemeinsamen essen zu einem kooperativen Miteinander unter den Verschiedenen werden kann und sogar den am Tisch dulden kann und mit dem zu teilen vermag, mit dem man uneins ist.
Am Tisch des Herrn herrscht versöhnte Verschiedenheit für den Moment und in der Hoffnung auf das Reich Gottes, das kommen mag. Amen.
Die ganze Nacht hindurch bis zum Karfreitagsgottesdienst waren Menschen mit den Stationen im Kirchenraum beschäftigt und mit den Lebensfragen wie „Wo bin ich zuhause?“, „Was ist für uns Frieden?“, „Was ist meine Aufgabe?“, „Wo bin ich fruchtbar?“, „Wen siehst Du an?“ und „In welcher Welt lebst Du eigentlich?“ Stärkungen gab’s am Kühlschrank, dort war man „fraglos glücklich?“. Zu jeder vollen Stunde ein Gebet, ein Impuls, dazu Musik.
Zum 1. April 2025 fusionieren die Jakobus- und die Johannesgemeinde in Neuenheim. Künftig gibt es damit eine evangelische Pfarrgemeinde im Stadtteil. Die enge Kooperation mit der Handschuhsheimer Friedensgemeinde bleibt bestehen.
Warum fusionieren die Neuenheimer Pfarrgemeinden?
Bereits in den 2010er Jahren gab es eine enge Kooperation der beiden Gemeinden, die ihren sichtbaren Ausdruck im gemeinsamen Gemeindebrief „Doppelpunkt“ und einer weitgehend gemeinsamen Konfirmandenarbeit fand. Eine Vereinigung der Gemeinden war vom Stadtkirchenbezirk beabsichtigt. 2018 gab es aus beiden Pfarrgemeinden deutliche Signale der Bereitschaft, diese Fusion einzugehen. Der Stadtkirchenrat beschloss daraufhin die Fusion. Ein anhängendes Beschwerdeverfahren gegen diesen Beschluss wurde ausgesetzt, da zuvor strategische Gebäudeentscheidungen im Stadtkirchenbezirk getroffen werden sollten. Im Februar 2025 hat nun der Evangelische Oberkirchenrat Karlsruhe die anhängige Beschwerde abgewiesen. Zugleich haben die Ältestenkreise der Jakobus- und der Johannesgemeinde ihren Willen zur Fusion durch entsprechende Beschlüsse bekundet.
Wer leitet die künftige Jakobus- und Johannesgemeinde?
Mit der Vereinigung der beiden Pfarrgemeinden werden die bisherigen Ältestenkreise zu einem neuen gemeinsamen Ältestenkreis fusioniert. Ab dem 1.4.2025 gibt es also nur noch einen Ältestenkreis für ganz Neuenheim.
Bekommt Neuenheim dann wieder einen eigenen Pfarrer/eine eigene Pfarrerin?
Nein. Seit dem 1. Juli 2023 haben die drei Pfarrgemeinden in Neuenheim und Handschuhsheim einen „Kooperationsraum“ mit einer „überparochialen Dienstgruppe“ gebildet. Schon bisher lag die Geschäftsführung der drei Pfarrgemeinden bei Pfarrer Dr. Gunnar Garleff und bei Pfarrerin Therese Wagner, die nach dem Ausscheiden von Pfarrerin Baltes und Pfarrer Holzmann auch Mitglieder der Neuenheimer Ältestenkreise sind. Sie werden auch künftig diese Funktion im gemeinsamen Ältestenkreis wahrnehmen. Zum Pfarrteam gehören zudem Pfarrerin Veronika Kurlberg (Schwerpunkt: Arbeit mit Familien und jungen Erwachsenen) und Pfarrer Bruno Ringewaldt (Schwerpunkt: Beerdigungen) sowie Kantor Michael Braatz-Tempel.
Wie geht es konkret mit dem Gemeindeleben weiter?
Die beiden Ältestenkreise haben sich entschlossen, für die kommenden Monate eine Gemeindeberatung in Anspruch zu nehmen, um ein gemeinsames Leitungsverständnis zu entwickeln. Dafür nehmen wir uns Zeit. Denn es geht darum, wie gute Traditionen fortgeführt werden können und gleichzeitig die evangelische Kirche in Neuenheim neue Formen und Wege für und zu den Menschen findet. Die aktuellen Gemeindegruppen und Chöre bestehen weiter. Die Neuenheimer Gottesdienste werden in der Regel in der Johanneskirche gefeiert.
Wie wirkt sich die Fusion der Neuenheimer Gemeinden auf die Kooperation mit der Friedensgemeinde aus?
In den vergangenen zwei Jahren sind durch die gemeinsame Dienstgruppe viele Handlungsfelder bereits kooperativ entwickelt worden. Dazu gehört eine stadtteilübergreifende Gottesdienststruktur, das gemeinsame Pfarramt mit zentraler Rufnummer und vor allem die gemeinsam verantwortete Konfirmandenarbeit. Die Vertiefung dieser Kooperation wird sich im Laufe des Jahres 2026 in einer gemeinsamen Öffentlichkeitsarbeit (Homepage und Gemeindebrief) zeigen.
Mit der Fusion hoffen wir, dass wir innerhalb der Kooperation vor allem die kirchliche Arbeit in Neuenheim stärken können. Dazu gehört u.a. eine bessere Vernetzung mit anderen Akteuren in Neuenheim und die Fokussierung auf neue Zielgruppen, wie z.B. junge Familien und junge Erwachsene, welche die relative Mehrheit der Mitglieder der Jakobus- und Johannesgemeinde darstellen.
Wie geht es weiter mit den kirchlichen Standorten in Neuenheim?
Innerhalb des landeskirchlichen Strategieprozesses sind sowohl das Jakobuszentrum als auch das Johanneshaus als rote Gebäude „beampelt“. Von beiden Gebäuden wird sich die Evangelische Kirche in Heidelberg also perspektivisch trennen. Da aufgrund der Gebäudesicherheit der Betrieb der Jakobuskirche und des Gemeindesaals im Kastellweg nicht möglich ist, ist das Johanneshaus das gemeinsame Gemeindehaus, entsprechendes gilt für die Johanneskirche als Ort für Gottesdienste. Derzeit bemühen sich die Evangelische Kirchenverwaltung Heidelberg und die Dienstgruppe gemeinsam und in enger Absprache um ein zukunftsträchtiges Konzept zu einer stärkeren Belegung des Johanneshauses, so dass es sich zu einem Stadtteilzentrum und Begegnungsort entwickeln kann.
Auch für die Johanneskirche muss in den kommenden Monaten ein zukunftsfähiges Nutzungskonzept erarbeitet werden, das sowohl ihre Bedeutung für die Kirchenmusik (mit Schwerpunkt Orgel) als auch als offene Kirche berücksichtigt. Zudem ist die Funktion der Kirche in Relation zu den umliegenden Kirchen der Altstadt und der Friedenskirche zu bedenken.
Wird es einen Fusionsgottesdienst geben?
Der Vollzug der Fusion zur Jakobus- und Johannesgemeinde ist zunächst ein verwaltungsrechtlicher Vorgang. Der Ältestenkreis wird sich aber in den kommenden Wochen auch um ein passendes gottesdienstliches Format bemühen. Denn jede lebendige Gemeinde lebt schließlich von der Fähigkeit zum gemeinsamen Feiern.
Seit 140 Jahren fördert der Diakonieverein Handschuhsheim e.V. die kirchliche und diakonische Arbeit in Handschuhsheim und trägt damit ganz maßgeblich und zugleich meist im Verborgenen zum sozialen Miteinander in unserem Stadtteil bei. Am Sonntag, den 23. März um 14:30 Uhr wird im Rahmen der diesjährigen Jahreshauptversammlung das Vereinsjubiläum im Gemeindehaus an der Friedenskirche gefeiert. Herzliche Einladung dazu.
Zur Geschichte und zu den Aufgaben des Diakonievereins schreibt die 1. Vorsitzende Margarethe Heiler:
Der heutige Diakonieverein Handschuhsheim e.V. hat eine lange Geschichte. Laut Satzung ist sein Zweck „die Förderung und Unterstützung der diakonischen Aktivitäten der Ev. Friedensgemeinde Handschuhsheim und anderer diakonischer Einrichtungen im Einzugsgebiet der Ev. Friedensgemeinde Handschuhsheim“. Der Verein fördert in der Friedensgemeinde das Projekt „Mitwirken und dabei bleiben“, bei dem das „Café Oase“, ein Treffpunkt für an Demenz erkrankte Menschen und ihre Angehörigen, eine zentrale Rolle spielt. Schon im vorangegangenen Projekt „Gut betreut an Körper und Geist in Handschuhsheim“ wurden Ehrenamtliche gefunden, die im Haus Philippus Bewohnerinnen und Bewohner besuchen oder zu Gesprächskreisen einladen.
Das soziale Engagement der Gemeindemitglieder war und ist heute noch groß. Um Menschen in Krankheit und Not zu unterstützen, wurde am 22. Februar 1885 der Ev. Frauenverein gegründet. 140 Jahre ist das jetzt her. Die Krankenpflege war dem Frauenverein ein großes Anliegen. Nach vielen Bitten und Verhandlungen mit dem Mutterhaus in Karlsruhe kamen 1912 die ersten Diakonissenschwestern, vom Verein finanziert, nach Handschuhsheim. Unterstützt von vielen freiwilligen Helferinnen arbeiteten die Schwestern unermüdlich am Krankenbett, in Haushalten, in der Nähschule, in den Kindergärten. Fast 100 Jahre nach der Vereinsgründung gingen 1982 Schwester Frieda und Schwester Hilde in den Ruhestand. Viele Handschuhsheimerinnen und Handschuhsheimer erinnern sich noch an sie. Aber die Lebenspläne und Berufsvorstellungen von Frauen hatten sich geändert, das Mutterhaus konnte keine Diakonissenschwestern mehr zur Verfügung stellen.
Doch die ambulante Krankenpflege sollte weitergehen. Der gemeinsame Antrag von Kirchengemeinde und Frauenverein auf eine eigene Krankenpflegestation „Heidelberg Nord“ wurde vom Regierungspräsidium Karlsruhe genehmigt, so dass am 1. Januar 1983 die „Diakoniestation Heidelberg Nord“ ihre Arbeit aufnehmen konnte. Der Verein trug fortan den Namen „Krankenpflegeverein/Ev. Frauenverein Handschuhsheim e. V.“. Gemäß seiner Satzung stellt der Verein der Ev. Kirchengemeinde finanzielle Mittel für die Krankenpflegestation zur Verfügung.
Die Umstrukturierung der Heidelberger Kirchengemeinden und die organisatorischen Herausforderungen für die Diakoniestation machten erneute Änderungen nötig. Die „Diakoniestation Heidelberg Nord“ wurde schließlich mit den anderen Diakoniestationen zusammengeführt und an das Diakonische Werk Heidelberg angeschlossen. Aus dem Ev. Frauenverein Handschuhsheim e. V. wurde der heutige „Diakonieverein Handschuhsheim e. V“.
Heute hat der Verein noch 130 Mitglieder, die mit ihren Mitgliedsbeiträgen und Spenden die Erfüllung des Vereinszwecks ermöglichen. Außer dem obengenannten Projekt unterstützt der Verein regelmäßig das Freiwillige Soziale Jahr in der Friedensgemeinde, die Seelsorge in Haus Philippus durch Vikar Reichert und die Diakoniestation, damit die Pflegerinnen und Pfleger auch etwas Zeit für ein Gespräch mit den Patient:innen haben. In Absprache mit der Heimleitung trägt der Verein dazu bei, den Bewohnerinnen und Bewohnern von Haus Philippus Freude zu bereiten, z. B. mit einer Veeh-Harfe oder dem Zelt für das Sommerfest, das vor Sonne und Regen schützt. Der Verein gedenkt, die beschriebenen Inhalte fortzuführen oder neue Möglichkeiten zur Verwirklichung des Vereinszwecks zu finden.