Denken Sie, dass Gott allmächtig ist?

Gert-Ulrich Hartkorn als neuer Diakon vorgestellt

Seit kurzem ist Gert-Ulrich Hartkorn als Diakon in der Friedensgemeinde tätig. Seine Stelle teilen sich die Friedensgemeinde und die Luthergemeinde mit ihrem neuen Kirchenzentrum in der Bahnstadt. In der Friedensgemeinde wird sich Hartkorn vor allem um die Jugendarbeit kümmern. Am Sonntag, 22. Oktober, wurde er von den beiden Konfirmandinnen Cosima und Liz interviewt:

Sind Sie schon immer in diesem Berufsfeld tätig?
Seit über 25 Jahren bin ich als Gemeindediakon tätig.

Was haben Sie vorher gemacht?
Zuvor habe ich die Fachhochschule besucht, eine Berufsausbildung gemacht, Religionspädagogik studiert und im Sozialamt mit geflüchteten Menschen gearbeitet.

In welcher Gemeinde waren Sie vorher?
Bevor ich nach Heidelberg gekommen bin war ich 20 Jahre Gemeindediakon in Pfullendorf und in Überlingen, beide im Kirchenbezirk Überlingen-Stockach am Bodensee.

Warum wollten Sie Diakon werden?
Ich hatte Gespräche mit vielen Menschen, die mich gut kannten. Ich wollte mit Menschen und mit der frohen Botschaft der Bibel zu tun haben.

Arbeiten Sie viel mit Jugendlichen und wenn ja, was bedeutet Ihnen das?
Ich habe auch in meiner vorherigen Tätigkeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien gearbeitet. Für mich bedeutet das viel Lebendigkeit! Wenn wir fragen, wie unsere Gemeinden zukünftig sein werden, dann brauchen wir uns nur unsere Kinder und Jugendlichen anschauen und hoffen, dass sie gerne in unseren Gemeinde sind. Und dafür müssen wir einiges tun!

Worauf freuen Sie sich am meisten in der Friedensgemeinde?
Am meisten freue ich mich auf das Kennenlernen von vielen Menschen, die Zusammenarbeit im Pfarramtsteam mit ehrenamtlichen und hauptamtlichen Menschen, auf Ideen und Menschen, die gerne mit anpacken.

Denken Sie, dass Gott allmächtig ist?
Ich denke, dass Gott unserer Vorstellung von „allmächtig“ nicht entspricht. Er ist größer als das, was wir uns von ihm vorstellen können. Deshalb ist der Begriff „Allmacht“ nicht mit unseren menschlichen Vorstellungen vergleichbar. Ich glaube und hoffe, dass Gott uns und unsere Welt letztlich an sein Ziel bringen wird, wie immer das dann aussehen mag.

Was bedeutet Glauben/Kirche für Sie?
Glaube brauche ich wie die Luft zum Atmen. Kirche ist für mich ein Ort, wo Menschen auch ihren Glauben und ihre Zweifeln unterschiedlich miteinander teilen können, nach Gott und dem Leben fragen und hoffentlich auch gute und wichtige Impulse für ihre Leben bekommen und auch wieder in die Gemeinde hinein geben können. Persönlich bedeutet mir Glaube: Gott ist größer als mein Glaube und was ich von ihm fassen und auch nicht fassen kann. Deshalb sind Zweifel sehr wichtig und gehören dazu.

Wenn Sie was an der Kirche verändern könnten, was würden Sie verändern?
Ich wünsche mir, dass sich unsere Kirche nicht an ihrer Hoffnung auf Gottes Zukunft beirren lässt. Und dass Gemeindeglieder unterschiedlich in ihr spüren können, dass Christus bei uns ist, alle Tage. Sie soll auch im Glauben begründete Hoffnung geben können. Zurück gehende Mitgliederzahlen werden in den kommenden Jahren noch mehr zur Herausforderung für die christlichen Kirchen werden. Zusammen mit vielen anderen Christinnen und Christen wird für mich immer klarer, dass Christen unterschiedlicher Konfessionen eine ganz wesentliche Aufgabe im ökumenischen Zeugnis haben. Und dabei den Dialog zu anderen Religionen und Weltanschauungen nicht scheuen und ihre eigenen Grundsätze dabei nicht aufgeben, sondern in unserer sich rasant verändernden Gesellschaft klar und deutlich gehört werden.

Veröffentlicht von Lothar Bauerochse

Mitglied im Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit der Friedensgemeinde.

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