140 Jahre Diakonieverein

Seit 140 Jahren fördert der Diakonieverein Handschuhsheim e.V. die kirchliche und diakonische Arbeit in Handschuhsheim und trägt damit ganz maßgeblich und zugleich meist im Verborgenen zum sozialen Miteinander in unserem Stadtteil bei. Am Sonntag, den 23. März um 14:30 Uhr wird im Rahmen der diesjährigen Jahreshauptversammlung das Vereinsjubiläum im Gemeindehaus an der Friedenskirche gefeiert. Herzliche Einladung dazu.

Zur Geschichte und zu den Aufgaben des Diakonievereins schreibt die 1. Vorsitzende Margarethe Heiler:

Der heutige Diakonieverein Handschuhsheim e.V. hat eine lange Geschichte. Laut Satzung ist sein Zweck „die Förderung und Unterstützung der diakonischen Aktivitäten der Ev. Friedensgemeinde Handschuhsheim und anderer diakonischer Einrichtungen im Einzugsgebiet der Ev. Friedensgemeinde Handschuhsheim“. Der Verein fördert in der Friedensgemeinde das Projekt „Mitwirken und dabei bleiben“, bei dem das „Café Oase“, ein Treffpunkt für an Demenz erkrankte Menschen und ihre Angehörigen, eine zentrale Rolle spielt. Schon im vorangegangenen Projekt „Gut betreut an Körper und Geist in Handschuhsheim“ wurden Ehrenamtliche gefunden, die im Haus Philippus Bewohnerinnen und Bewohner besuchen oder zu Gesprächskreisen einladen.

Das soziale Engagement der Gemeindemitglieder war und ist heute noch groß. Um Menschen in Krankheit und Not zu unterstützen, wurde am 22. Februar 1885 der Ev. Frauenverein gegründet. 140 Jahre ist das jetzt her. Die Krankenpflege war dem Frauenverein ein großes Anliegen. Nach vielen Bitten und Verhandlungen mit dem Mutterhaus in Karlsruhe kamen 1912 die ersten Diakonissenschwestern, vom Verein finanziert, nach Handschuhsheim. Unterstützt von vielen freiwilligen Helferinnen arbeiteten die Schwestern unermüdlich am Krankenbett, in Haushalten, in der Nähschule, in den Kindergärten. Fast 100 Jahre nach der Vereinsgründung gingen 1982 Schwester Frieda und Schwester Hilde in den Ruhestand. Viele Handschuhsheimerinnen und Handschuhsheimer erinnern sich noch an sie. Aber die Lebenspläne und Berufsvorstellungen von Frauen hatten sich geändert, das Mutterhaus konnte keine Diakonissenschwestern mehr zur Verfügung stellen.

Doch die ambulante Krankenpflege sollte weitergehen. Der gemeinsame Antrag von Kirchengemeinde und Frauenverein auf eine eigene Krankenpflegestation „Heidelberg Nord“ wurde vom Regierungspräsidium Karlsruhe genehmigt, so dass am 1. Januar 1983 die „Diakoniestation Heidelberg Nord“ ihre Arbeit aufnehmen konnte. Der Verein trug fortan den Namen „Krankenpflegeverein/Ev. Frauenverein Handschuhsheim e. V.“. Gemäß seiner Satzung stellt der Verein der Ev. Kirchengemeinde finanzielle Mittel für die Krankenpflegestation zur Verfügung.

Die Umstrukturierung der Heidelberger Kirchengemeinden und die organisatorischen Herausforderungen für die Diakoniestation machten erneute Änderungen nötig. Die „Diakoniestation Heidelberg Nord“ wurde schließlich mit den anderen Diakoniestationen zusammengeführt und an das Diakonische Werk Heidelberg angeschlossen. Aus dem Ev. Frauenverein Handschuhsheim e. V. wurde der heutige „Diakonieverein Handschuhsheim e. V“.

Heute hat der Verein noch 130 Mitglieder, die mit ihren Mitgliedsbeiträgen und Spenden die Erfüllung des Vereinszwecks ermöglichen. Außer dem obengenannten Projekt unterstützt der Verein regelmäßig das Freiwillige Soziale Jahr in der Friedensgemeinde, die Seelsorge in Haus Philippus durch Vikar Reichert und die Diakoniestation, damit die Pflegerinnen und Pfleger auch etwas Zeit für ein Gespräch mit den Patient:innen haben. In Absprache mit der Heimleitung trägt der Verein dazu bei, den Bewohnerinnen und Bewohnern von Haus Philippus Freude zu bereiten, z. B. mit einer Veeh-Harfe oder dem Zelt für das Sommerfest, das vor Sonne und Regen schützt. Der Verein gedenkt, die beschriebenen Inhalte fortzuführen oder neue Möglichkeiten zur Verwirklichung des Vereinszwecks zu finden.

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